Reflektion ist das Stichwort!

Es ist erstaunlich was man Nachts, um 3.00 Uhr so alles Entdeckt. Da will man nur nochmal fix was im Netz lesen, nimmt sich das Laptop mit ins Bett und versucht den eigenen WLan-Accesspoint in der Wohnung aufzuspüren. Da tauchen aus dem Nichts auf einmal 2 weitere – unbekannte – WLan-Router in der Liste der Verfügbaren Drahtloszugänge auf. „Na und?“, wird die Mehrheit jetzt sagen, „wieso machstn da so einen Aufstand?“ Mache ich ja gar nicht! Nur bin ich doch leicht überrascht, wie groß die Reichweite von WirelessLan sein kann.

Die Accesspoints, um die es sich in meinem Fall handelt befinden sich Luftlinie 200m entfernt in einem Gebäude, das aus der Kaiserzeit stammt. Die „Funkkästen“ hängen hinter dicken Außenwänden im Innneflur des Gebäudes. Zudem sind es Geräte von „Lowcost“-Anbietern.
Nach gängiger Theorie würde man jetzt sagen: Die Reichweite des Signals beträgt bei den genannten Bedingungen max. 30m innerhalb des Gebäudes – vll. auch mehr, wenn man die Gänge und die Reflektion der Signale in ihnen berücksichtigt. Ebenso muss man noch sagen, das ich mich in meiner Wohnung befinde. Die Außenwände des Hauses sind auch über einen Meter dick. Zugeben muss ich allerdings, dass sich hinter mir ein großes Fenster befindet das nicht ganz soviel „Wellen“ abhält wie echter deutscher Ziegelstein.

Jetzt kann man vll. verstehen, wieso ich so aus dem Häuschen bin. Unter normalen Bedingungen dürfe ich von dem Signal hier kein bisschen abbekommen. Doch dank Reflektion der Hauswände in meiner Straße – so meine Theorie – wird das Signal wie in einer Röhre direkt bis zu mir „durchgestellt“. Mehrere Versuche, eine bessere Position zum Empfangen des Signals sind fehlgeschlagen. Selbst wenn ich in meiner Wohnung dichter zum Besagten Gebäude hinbewege wird das Signal eher schlechter bzw. ist ganz weg.

Dies alles Spricht also für die Reflektionstheorie. Lustiger Weise handelt es sich um ungeschütze AP. Somit hat mein Verbindungsversucht auch tatsächlich geklappt und ich konnte mich mit dem Internet verbinden. Unglaublich!!! Min. 200m Luftlinie, dicke Mauern, Fenster und andere Widrigkeiten zum Trotz kommt eine Verbindung mit einer durchschnittlichen Signalqualität von 30% zustande!

Kommentare

  • Martin 14.1.2008, 18:43

    Reflektion, hin oder her. ich denke, dass die Reichweitenangabe der Hersteller bewusst konservativ gehalten ist, um a.) rechtliche Implikationen zu vermeiden, und b.) den Verbraucher zu ermuntern, mehr (kompatible) Geräte von einem hersteller zu kaufen, um die Zellengröße zu erweitern. Bei Apple heisst das – glaube ich – WDS (wireless distribution system) und funktioniert gut.
    Unser Router steht im Keller, versorgt dort einen kabelgestützten PC und funkt in unsere darüberliegende Wohnung. Die über uns liegende Wohnung haben wir 2 Jahre lang via Powerline (Ethernet via Steckdose) versorgt. Jetzt hat einer der Devolos das Zeitliche gesegnet, und da wir kein Kabel nach oben haben (bzw. legen können), war ich letzte Woche mal mit dem MacBook oben. Überraschendes Ergebnis: Voller Pegel unseres Funknetzes! Durch zwei Decken!
    In dem Zusammenhang ist die \

  • Martin 14.1.2008, 18:44

    Wieso wird mein Kommentar gekürzt! kann hier jemand keine Anführungsstriche quoten???

  • Ekkard Bäuerle 22.1.2008, 17:35

    Ich empfehle bei Reichweitenproblemen im Zweifelsfall die Fernbedienung zum Elektro-Rolltor der Nachbarin meiner Eltern. Mit diesem funkpotenten Laserschwert schaltet die ältere Dame regelmäßig – ohne davon zu wissen – von ihrer Garageneinfahrt aus den Fernseher im Elternhaus ein. Allerhand für ein Rolltor aus den Achtzigern, oder?

  • Eidberger 13.10.2008, 12:45

    Gabs in den 80ern überhaupt schon Richtlinien für Funktechnik? Weil Verkehrsregeln gibt es ja auch erst, seit es Autos in ausreichender Menge mit genügend Unfällen gibt. ^^

    Zur Reichweite: 200 Meter Luftlinie im 2,4GHz-Band sind gar nichts. Mit einer Sendeleistung von 0,5-1 Watt (solche Geräte gibts leider nur bei den Amis zu kaufen) übertragen z.B. Video-Transmitter über Reichweiten von 1,5-3 Kilometer. Konnte ich mich selbst von überzeugen, ein volles PAL-Signal über 2,5 km aus einem RC-Flugzeug in die Helm-LCDs des Piloten. Sicherlich sind die übertragenden Datenmengen keine 100 MBit WLAN mehr, aber Surfen kann (konnte) man ja auch mit 1200 Baud.

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