Wie man sich seinen Ruf verspielt…

… oder "wie man sich so richtig dumm anstellt, weil man einfach nicht kapiert worum es geht"

Dies ist das Stück in dem StudiVZ derzeit die Hauptrolle spielt.
Die Macher Deutschlands FrickelVorzeige-Startups zeigen sich Erkenntnis-Resistent: ein PR-Fett-Trog nach dem anderen wird konsequent bis zum Letzten ausgelöffelt. Zu nennen wären da eklatante Sicherheitslücken und akzeptierte Verstöße gegen Persönlichkeitsrechte, ein mangelndes Verständnis von Datenschutz, Unfähigkeit mit Kritik umzugehen, dubiose Hitlervergleiche und noch einige Scharmützel ganz ähnlicher Art.
Und nun der nächste Akt: in einer Abmahnwelle scheint StudiVZ nun über alle deutschen Web-Angebote hinweg zu ziehen die das Kürzel VZ im Namen und/oder in der URL tragen. Ähnlich wie die Telekom damals mit ihrem T, versucht sich das Studentennetzwerk als Gebieter der Buchstabenkombination VZ darzustellen. Sie mahnen sowohl Unternehmen als auch Privatleute ab, Kostenpunkt: 2000 EUR. Ohne z.B. einfach mal zum Telefon zu greifen. Oder mal ne Nachricht zu schicken, so was macht man doch im StudiVZ, oder? Ich denke Austausch und Community sind Werte auf die sie alles geben. Wenn es um Geld und/oder Konkurrenz geht, scheinen diese Werte aber nicht mehr zu gelten. Statt die direkte Kommunikation zu suchen, wird offensichtlich gleich die juristische Keule rausgeholt.
Ich glaube sie wissen um die Wirkung veranstalten es ganz bewusst genau so, da sich gerade die Unbedarften und "kleinen" Leute davon einschüchtern lassen und sich keinen juristischen Beistand holen. Denn es ist keineswegs sicher, dass das sehr allgemeine Kürzel VZ überhaupt schützenswert ist.
Eigentlich schon sehr sarkastisch: Da ist StudiVZ selbst eine Eins-zu-Eins-Kopie der ersten Generation von Facebook (peinlich, peinlich), bestrafen sie jetzt Andere ab die längst nicht soweit gegangen sind, meist nicht mal Konkurrenten sind.
Bei StudiVZ sind „offene Kommunikation“, „Transparenz“ und „Fairness“ Fremdwörter. Aber gerade das sind die Fundamente einer jeden Community. Wer das nicht schnallt, den bestraft das Web.
Wie auch schon in einigen Akten vorher, ist der Community-Klon hier um Schadensbegrenzung bemüht. Eilig hat er ErstiVZ die Abmahngebür erlassen und arrogant verlautbart "Die Gegenseite war sehr kooperativ, deshalb muss die Sache nicht vor Gericht gehen". Hey, wer sagt überhaupt, dass irgendwer hier Unrecht beging?

Leider gibt es in diesem traurigen Schauspiel derzeit sehr wenige Szenen die das düstere Bild aufzuhellen vermögen. Nur eines fällt mir da ein: Der VZBW (Verbraucherzentrale Bundesverband) hat die Betreiber von StudiVZ abgemahnt, weil er den Umgang des Netzwerkes mit persönlichen Daten der Nutzer für rechtswidrig hält. Freude meinerseits. Denn allein das ist schon ein Super-GAU. Eigentlich müsste StudiVZ dazu verdonnert werden diese Abmahnung drei Monate auf ihrer Startseite zu zeigen.
Ich hoffe sehr, dass die Beliebtheit dieses überaus dubiosen Netzwerkes abnimmt und andere, sinnvollere Netzwerke die Bühne betreten. Wäre doch mal schön leichteren Stoff serviert zu bekommen.

Kommentare

  • web-killer 22.11.2009, 14:17

    Guten Tag,

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    Daher haben wir uns darauf spezialisiert, den Online-Ruf von Privatpersonen und Firmen zu verbessern und zu schützen. Erfahrung, Kompetenz und Kommunikation sind dabei Grundlagen unserer Arbeit und unseres Erfolges.

    Mit freundlichen Grüßen
    web-killer.de

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