In den Raum rufen und hoffen, dass es jemanden interessiert …

Instagram installiert, JAKOTA hat getestet. Ein Jahr später, die Freundin Filter auf ihren Bildern haben möchte, fasziniert von den Möglichkeiten. Kein Problem, hab ja noch den alten Account, nimm den. Skeptischer Blick und die Frage nach dem Sinn eines Accounts für das blosse Machen von Bildern mit „Frag nicht!“ abwiegelnd. Als Herr über Datenbanken und Server natürlich darüber im Bilde, dass man Instagram dann auf „privat“ stellen sollte, damit die peinlichen Bilder einer bilderschießwütigen Frau von ihrem nackten, Melone futterndem Typ (ich) nicht das Internet verunreinigen.

Kurz darauf ein Beitrag von Martin zu eben diesem Bild … – großartig. Wieviel kann man falsch machen, wenn man Instagram doch auf „privat“ gestellt hat? Genauer lesend sich dann erschließt, dass „privat“ sich nur auf die bezieht, die man noch nicht explizit mit „du darfst mir folgen“ gekürt hat. Aber warum stand Martin überhaupt auf dieser Liste? Richtig, vor einem Jahr man beim Testen natürlich auch dieses Feature ausprobierte. Danke, ich bin geheilt.

Man mittlerweile einen Facebook-Account braucht, um Musik zu hören, weil Musik ja schließlich was Soziales ist und die Jungs und Mädchen früher am Lagerfeuer das auch immer gemeinschaftlich getan haben. Wer nicht teilt, ist asozial. Und so hauen wir mehr und mehr Informationen in alle Kanäle – uns nicht eingestehend, dass unsere Aufnahmefähigkeit durchaus begrenzt und jede weitere Information zu noch weniger Aufmerksamkeit führt. Unser Gehirn nicht mehr als sensiblen, begrenzten Speicher betrachten, den man nicht als Junk-Mail-Ordner missbrauchen sollte. Uns zudröhnen mit allem was Hipp ist und laut schreit, denn Information kann ja nicht schlecht sein. Aus diesem losen, unsinnigen Gefüge sich schon irgendwann etwas Wertiges herauskristallisiert … . Oder wir enden halt als lallende, analoge Videorekorder.

Das Ende der Welt ist das nicht. Es ja doch noch Photo-Apps ohne Login und ohne „Welche-Infos-willst-du-NICHT-teilen“-Phalanx gibt. Programme, bei denen man keine 100 Varianten des Begriffes „privat“ entschlüsseln muss. Heil Mark und deinen 1.000.000.000 Facebook-Usern … – 3 Dummy-Accounts davon gehören mir. Will ja schliesslich doch Musik hören.

Hausaufgabe: einen Monat lang keine Massenmedien konsumieren und nur direkt mit Menschen kommunizieren. Habs geschafft und mir gehts besser, meine Rechenzeit gehört wieder mir. ;)

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