Warum Sie keinen SEO Expert brauchen!

Es geschieht gelegentlich, dass unseren Kunden von „Experten“ eine Anmeldung ihrer Website bei hunderten Suchmaschinen angetragen wird, da das Angebot dann natürlich viel besser gefunden wird. Es gäbe da sehr viel Optimierungspotenzial… etc, naja!
Einige Erklärungen unsererseits:

Was ist ein SEO?

SEO ist die Abkürzung für „Search Engine Optimizer“.
Das sind Menschen, die mit der Optimierung von Webauftritten speziell für Suchmaschinen
ihr Geld verdienen. Was man davon halten darf, möchten wir Ihnen heute erläutern.

In den Index und gefunden werden.

Websites müssen im Normalfall einmal bei einer Suchmaschine angemeldet werden.
Bei den meisten Suchmaschinen gibt es dafür ein extra eingerichtetes Formular. In dieses
trägt man die Startseite, z.B. https://www.jakota.de/, ein und sendet es ab. Das reicht.

Die Website wird dann von einem Suchmaschinenroboter besucht. Dieser durchstöbert
die Seite nach für ihn lesbaren Inhalten. Was der Suchbot indiziert und was nicht, erläutere
ich später.

War der sogenannte Indizierungsprozess erfolgreich, taucht die Website in absehbarer
Zeit – meist 1 Monat – im Suchindex auf. Nun können Sie via Suchmaschine gefunden werden.
Vorausgesetzt der Surfer sucht mit seinen Begriffen genau das, was Sie bieten.

Gute Suchroboter kommen regelmäßig vorbei und untersuchen, ob sich auf Ihrer Website
etwas getan hat. Gibt es neue Dokumente? Haben sich Inhalte geändert? Das geschieht sehr
schnell und meist nachts. Es handelt sich um einen automatisierten Prozess, für den keine
„menschlichen“ Handlungen notwendig sind.

Was sieht ein Suchmaschinenroboter?

Die Antwort lautet Text. Suchbots erfassen reinen Text. Sie ignorieren JavaScript, Flash,
JavaApplets und alle anderen aktiven Inhalte, die im Client – dem Browser des Besuchers –
ausgeführt werden. Einen Roboter füttert man also am besten mit viel Text. [1]

Dabei gilt es einige Dinge zu beachten. Dies exakt zu definieren, ist kaum möglich.
Die Auffassungen differieren erheblich und nicht unwichtig ist es, von welcher Suchmaschine
der Spider (Suchbot) kommt.

5 Faustregeln

Webseiten müssen keine Text-Wüsten sein, um in den Suchmaschinenindex zu gelangen. Es
gilt ein paar Regeln einzuhalten:

  1. Die Seite braucht einen aussagekräftigen Titel. (<title>-Tag)
  2. Im oberen Teil der Seite sollte der Titel als Überschrift auftauchen. (<h1>-Tag)
  3. Die Seite muss sinnvollen, strukturierten Text (Content) enthalten.
  4. Das Dokument muss syntaktisch korrekt sein.
  5. Mit Hilfe von Links wird das Dokument logisch verknüpft.

Das Einhalten dieser Grundsätze ist generell eine gute Idee. Das Dokument wird für
Mensch und Maschine brauchbar. Diese Anforderungen sollte ein Webdesigner bei der Erstellung
Ihrer Website prinzipiell erfüllen. Dafür bedarf es keines Experten.

Wichtige Suchmaschinen

Damit kommen wir zur nächsten Frage. Welche Suchmaschine ist wichtig? Die Antwort lautet momentan
(Dezember 2003): Google [2]. Der Großteil des Suchmaschinenverkehrs kommt von
Google. Ist dies bei einer Website nicht der Fall, läuft irgendwas grundsätzlich falsch.

 09 – 2003  10 – 2003  11 – 2003
jakota.de 88,5% 90,0% 91,8%
kubbaner.de 87,2% 87,8% 88,6%
Kundendomain 89,5% 87,8% 87,6%
Tabelle 1: Google-Anteil der Suchmaschinen-Links

In Tabelle 1 sehen Sie Googles Anteil an den Suchmaschinen-Verweisen für drei Monate und
drei ausgewählte Domains. Die ersten beiden Websites werden von Jakota betrieben. Als drittes
finden Sie die Werte für eine Kundenpräsenz. Die Zahlen stammen aus unserer Logfile-Analyse
mittels AWStats [3].

Betrachtungen über mittlerweile unbedeutende Suchmaschinen möchte ich an dieser Stelle
unterlassen. Nennen möchte ich die Ende der 90er Jahre beliebte Suchmaschine AltaVista
[4]. Erwähnenswert ist, dass die damals vorgenommen Optimierungsmaßnahmen
für diese Maschine mittlerweile nutzlos sind.

Die momentan relevanten Suchmaschinen sollen im Folgenden kurz genannt werden:

  1. Google (Suchmaschine)
  2. AlltheWeb (Suchmaschine)
  3. Yahoo (Katalog)
  4. DMOZ (Katalog)
  5. MetaGer (Metasuchmaschine)

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es eine handvoll wichtiger Suchmaschinen gibt.
Alle anderen Behauptungen sind falsch.

Es mag sein, dass es hunderte von Suchmaschinen gibt. Aber: wer bemüht sich um Aufmerksamkeit
an Plätzen, an denen er den Rufer in der Wüste mimen kann? Wer braucht Publizität in Tokyo, wenn er
sein Produkt in Rostock oder Schwerin verkaufen will? Niemand! Bemühungen um eine Omnipräsenz ist
nutzloser Aufwand, mit anderen Worten: rausgeschmissenes Geld.

Nach diesem Kurzausflug in die Welt der Suchmaschinen kommen wir zu unseren SEOs.

SEO 1: Einfache Optimierungsmethoden

Ein schlechter oder mäßig begabter Suchmaschinenoptimierer wird folgendes empfehlen:

  1. Seitentitel verbessern.
  2. Mehr Text auf Ihrer Website anbieten.
  3. Bilder mit dem Alt-Attribut versehen.
  4. Grad der Verlinkung steigern.
  5. Bei vielen Suchmaschinen anmelden.

Kommt Ihnen das bekannt vor? Den Großteil dieser Arbeit hat ein guter Webdesigner erledigt.

Die Verlinkungshäufigkeit – ein wichtiger Faktor im Ranking-Algorithmus von Google – kann man
als kommerzieller Anbieter schwer steigern. Da hilft nur ein systematisches Verlinken mit den
Partnern, der Link von der Mitarbeiter-Website und die kontinuierliche Arbeit an brauchbaren
Inhalten für den Besucher. Der linkt häufiger als man denkt.

Das wilde Anmelden bei vielen Suchmaschinen bringt nichts. Wenn eine Suchmaschine nicht genutzt
wird, dann generiert sie auch keinen Verkehr auf die im Index enthaltenen Seiten. Wer als Bäcker
keine Laufkundschaft hat, der wird sich über Dauer mit ein paar Stammkunden nicht halten können.
Wieso sollte es im Web anders sein?

SEO 2: Schmutzige Methoden

Ranking-Algorithmen von Suchmaschinen sind zum Teil gut gehütete Geheimnisse und im Normalfall
patentiert. Mit Hilfe dieser Algorithmen wird entschieden, wer bei einer Suchanfrage unter den ersten
zehn Treffern auftaucht.

Gewiefte Suchmaschinenoptimierer werden mit folgenden Methoden aufwarten, um die eben genannte
Position zu erreichen:

  1. Verlinkung der Website über sogenannte Link- und Serverfarmen.
  2. Erstellung von Extraseiten ausschließlich für Suchmaschinenroboter.
  3. Permanente Schlüsselwort-Wiederholung mittels unsichtbarer Text-Layer.

Das kann die Positionierung und den Erfolg einer Website kurzfristig steigern. Daraus entstehen
aber Nachteile:

  1. Durch das Partizipieren an Linkfarmen kann man schnell in die Schmuddel- oder Spammer-Ecke
    rutschen. Ganz schlecht fürs Image.
  2. Besucher finden nicht das, was sie suchen. Die entsprechenden Inhalte bekommt ausschließlich
    der Suchmaschinenroboter serviert. Schlecht fürs Image.
  3. Besucher finden durch Zufall den versteckten Text und stufen die Website als Suchmaschinenverschmutzer
    ein. Schlecht fürs Image.
  4. Negative Publizität in Foren und Webtagebüchern, wenn man als Verschmutzer „enttarnt“
    wurde. Der Name ist ruiniert!

Erwähnenswert scheint an dieser Stelle, dass die Suchmaschinenbetreiber verstärkt an Techniken arbeiten,
die solche Manipulationen erkennen. Da diese „Abwehrmaßnahmen“ schon in naher Zukunft greifen werden,
darf man davon ausgehen, dass bestimmte Suchmaschineneinträge in bälde von der Bildfläche verschwinden werden.
Raten Sie mal, wen das betreffen wird. [5]

Weitere SEO-Argumente

Die Anmeldung Ihrer Seite wird ständig überprüft. Falsch! Bei guten Suchmaschinen und Katalogen
muss die Seite einmal angemeldet werden. Danach greifen Automatismen.

Man muss bei vielen Suchmaschinen angemeldet sein. Falsch! Man muss bei den relevanten Suchmaschinen
zu finden sein.

Es erfolgt eine automatische Suchmaschinenanmeldung. Falsch! Bei vielen Suchmaschinen ist eine
automatische Anmeldung nicht möglich.

Wir melden Sie bei den 100 wichtigsten Suchmaschinen an. Falsch! Es gibt nur eine handvoll relevanter
Suchmaschinen. Das Anmelden bei regionalen Katalogen und Stadt-Seiten ist sinnvoller.

Garantierter Erfolg innerhalb von … Tagen. Falsch! SEOs betreiben keine Suchmaschine. Sie können
folglich für nichts garantieren.

Brauchen Sie einen SEO?

Nein! In 99 von 100 Fällen werden Sie keinen Suchmaschinen-Optimierer brauchen. Davon abgesehen
gibt es nur eine handvoll Experten, die damit richtig Geld verdienen. Und das in aller Regel in
Zusammenarbeit mit großen Firmen und durch das Schreiben von Büchern oder Fachartikeln.

Alles andere ist der Versuch, mit heißer Luft Geld zu verdienen.

Wenn Sie eine Seite brauchen, die für Suchmaschinen-Spider optimiert wird und gleichzeitig für
Ihren Kunden und Besucher interessant ist, dann sprechen Sie mit uns. Ein Experte, der nach uns
wirken will, ist dann überflüssig.

Autor: Jan Schmager

 

Kurzglossar

Die ersten 10 Treffer: Suchergebnisse, die bei einer Suchanfrage als erstes zu sehen sind. Eine
Platzierung an dieser Stelle ist erstrebenswert.

Link: Logischer Verweis auf ein anderes Dokument oder auf eine Website.

Suchmaschinenroboter: Programm, dass das Web nach Dokumenten durchsucht. Die Inhalte des Dokuments
kommen in einen Index, auf den bei einer Suche zugegriffen wird. Synonyme: Bot, Crawler, Robot, Spider, Suchbot.

Tag: Element der Auszeichnungssprache HTML. Mit Hilfe von Tags werden die Inhalte strukturiert
dargestellt.

Quellen und Links

[1] Der Suchmaschinen-Robot und der Webdesigner
[2] Suchmaschine Google
[3] AWStats Logfile-Analyzer
[4] Suchmaschine AltaVista
[5] Been Gazumped by Google? Trying to make Sense of the „Florida“ Update!

Kommentare

  • Suchmaschinenoptimierer 2.3.2005, 11:21

    Das ist ein wirklich gelungener Übersichtsartikel, schade, daß ich ihn erst jetzt gefunden habe, nachdem ich einen ähnlichen verfaßt habe: Beruf Linkfarmer: Offsite-Optimierung So konnte er nicht einfließen.

    Aber ich muß dennoch widersprechen. Daraus zu schließen die meisten bräuchten kein SEO ist doch in diesem Fall sich selbst widersprechen. Erstmal aufzeigen welche Fülle von Aspekten zu berücksichtigen ist um anschließend zu sagen, dafür bräuchte es keine Spezialisten?

    Seit Ende 2003 ist mehr als ein Jahr vergangen und SEO ist noch mehr zu einer Wissenschaft geworden.

    Zudem, einen „Ranking-Algorithmus“ gibt nicht. Es gibt einen Pagerank-Algorithmus. Ranking und Pagerank ist keineswegs das Gleiche.

    Weiterhin schönes und auffindbares Design wünscht Tadeusz Szewczyk, onreact.com

  • mspas 26.9.2006, 19:30

    Guter artikel!

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