Lost Places – Entdeckungen dank Geocaching

Seit Sommer letzen Jahres bin ich dem Geocaching verfallen. Angefangen hat alles quasi mit einem kaputten iPhone. Ein Ersatzhandy musste her. Da ich jetzt nach 4 Jahren iOS mal etwas anderes probieren wollte entschied ich mit für ein Android Gerät. Zuhause angekommen, wurden unmengen Apps getestet. Dabei fand ich g:geo. Geocaching hatte ich schon mal gehört aber kaum beachtet. Doch die App hatte mich wieder auf das Thema aufmerksam gemacht. Schnell einen Account angelegt und mal geguckt was so in meiner Umgebung los ist. Ich hatte vielleicht mit  1-2 sogenannten Caches, also verstecke die es zu finden gilt, gerechnet.

Weit gefehlt, in Rostock ist eine ganze menge los.

Seit dem bin ich in meiner Freizeit unterwegs. Es werden Rätsel gelöst und Dosen gejagt. Einen der spannendsten Caches bisher, habe ich vor einigen Wochen gehoben. Ein Cache der erst nach dem Lösen eines Rätsels seine Position offenbart. Wir wollten diesen Cache in der Gruppe heben, denn erste Kundschafter berichteten von einer Bunkeranlage. Alleine zu gefährlich in der Gruppe von 6 Personen war das Risiko überschaubar.

Wir trafen uns Nachts in der Nähe der Bunkeranlage. Mit Taschenlampen einer Leiter und einem Seil ausgerüstet ging es los. Der Eingang war ein Schacht der geschätzte 4 m in die Tiefe führte. Die 1,80 m Leiter reichte da nicht ganz, das hieß also Seilklettern. Nicht meine beste Disziplin damals im Sportunterricht aber mit ein paar Halteschlaufen im Seil kein großes Problem.

Der Bunker war geräumig und diente offensichtlich ein paar Kids als Unterschlupf. Ein Tisch mit Teelichtern und einigen kunstvoll gestapelten leeren Getränkedosen befand sich im größten Raum der Anlage. Wir schwärmten aus und suchten die Dose. Denn der Abstieg war ja nicht das eigentlich Ziel. Staub, alte Kanister, Staub, ein Stromgenerator, wieder Staub. Nach gut einer halben Stunde brüllte jemand „Hab ihn“ sofort sammelten sich alle zum loggen. Datum, Uhrzeit und, weil ich meinen Stempel vergessen hatte, handschriftlich der Name ins Logbuch, dann alles wieder zurückgelegt und raus an die frische Luft. Insgesamt waren wir gute 2 Stunden vor Ort beschäftigt.

Wenn ich von diesem Hobby erzähle werde ich oft gefragt warum ich das mache. Es sei doch langweilig eine kleine Dose zu suchen dort seinen Namen einzutragen. Manchmal fragen mich die Leute auch ob ich da etwas gewinnen könne. Mir geht es darum Orte zu entdecken die man sonst sicher nicht aufsuchen würde. Es ist spannend zu erleben an welchen Stellen dieser Stadt sich geheime Verstecke befinden, von denen ein Großteil der Menschen nicht mal weiß das sie existieren. Zum Beispiel ein Parkautomat der von vielen benutzt wird, aber niemand bemerkt diesen kleinen Behälter der mit einem Magnet an der Unterseite befestigt ist. Geocaching ist wie eine Parallelwelt. Nicht umsonst nennen wir ahnungslose Passanten Muggel. Nicht entdeckt zu werden gehört zum Kodex.

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